Rezension
Drei Beethoven-Sonaten bilden den Kern dieses Auftritts vom 26.10.1976: die Nummern 25, 26 („Les Adieux“) und 27, und man hört sie durch, alle drei, am Stück, überwältigt von Gilels gestalterischer Kraft und Autorität, atemlos, wie einst das Publikum im ehrwürdigen Concertgebouw zu Amsterdam. Auch bei den folgenden vier Brahms-Balladen (Opus 10) wird man sich kaum zurücklehnen, viel zu spannend ist die Lesart des Ukrainers – Beethovens starken Einfluß auf den Hamburger macht Gilels übrigens sehr gut hörbar! Es folgen als Zugaben noch Schumann, Prokofieff und Bach, bevor dieses pianistische Großereignis endet. Bleibt noch anzumerken, daß die Aufnahme des niederländischen Rundfunks keine Wünsche in bezug auf Dynamik und Präsenz offenläßt… – Zweite Auflage, noch einmal 2000 numerierte Exemplare! (2018/2022)