Rezension

Eine einfache „Werkschau“ kam für Neneh Cherry nicht in Frage. Stattdessen bat sie junge Künstlerinnen, ihre Songs neu zu interpretieren. Der Aufruf fand gewaltiges Echo, denn die Endfünfzigerin ist natürlich nicht nur eine der interessantesten Musikerpersönlichkeiten ihrer Generation, sondern nicht zuletzt für viele auch eine echte Identifikations-Figur. Etwa für Sia, für Sudan Archives, Kelsey Lou, Jamila Woods oder Greentea Peng. Außerdem sind auch noch Cherrys Langzeit-Freundin Robyn, ihre Tochter Tyson und Transgender-Musikerin Anohni auf dieser außergewöhnlichen Zehn-Song-Sammlung zu hören, die unter anderem auch einmal mehr zeigt, wie wandlungsfähig Cherrys Musik war und ist – denn hier kommen Soul, Rock, R’n’B und zeitgenössischer Elektro-Pop ganz selbstverständlich zusammen, den Vorlieben der Ausführenden entsprechend, und – alles andere als selbstverständlich bei einem Tribute-Album, denn eigentlich handelt es sich ja darum – jede dieser „Versions“ funktioniert! (2022)