Rezension
Inzwischen waren beide Ehen gescheitert, die Schatten ließen sich hier nicht mehr verleugnen – und Titel wie „When All Is Said And Done“ oder „Slipping Through My Fingers“ sprechen Bände. (Auch das Cover läßt sich so lesen: Beim letzten Album noch das gemeinsame Bad in der Menge, hier nun jeder für sich, im selben Raum zwar, aber isoliert.) Die Klaustrophobie im Titelsong, Kriegsangst in „Soldier“, Verzweiflung in „One Of Us“: Ein fröhliches Pop-Album geht anders. Doch die Songs sind so wundervoll wie eh und je – und hörbar ambitionierter. Als Schwanengesang war das Album übrigens keineswegs geplant: Die Arbeiten am Nachfolger begannen direkt danach, wurden dann aber lustlos abgebrochen. Davon ist hier, bei aller Dunkelheit, nichts zu spüren. Immerhin verabschiedete sich die Band mit einer kreativen Glanzleistung – und gerade die Schlußnummer „Like An Angel Passing Through My Room“ ist einer der schönsten und ergreifendsten ABBA-Momente überhaupt. – Miles Showell masterte diese audiophile 45 UPM-Edition im Halfspeed-Verfahren. (1981/2023)