Tina Brooks

The Waiting Game

Label/AN:  Tone Poet / Blue Note, B003210901
Format:  LP 180g

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Rezension

Von den vier Sessions, die der Saxophonist während seiner kurzen Karriere geleitet hatte (sein Drogenkonsum hatte seine Gesundheit bereits 1962 so weit zerrüttet, daß er danach nichts mehr aufnahm; er starb 1974), wurde nur eine einzige direkt veröffentlicht (der Blue Note-Klassiker „True Blue“), alle anderen erschienen posthum: Zwei im Rahmen der großen Archiv-Sichtung um 1980, die letzte unbegreiflicherweise erst 1999. Qualitative Gründe scheiden auch hier von vorneherein aus; schon der Opener „Talkin‘ About“ – eine von fünf Eigenkompositionen – wäre damals umgehend zum Standard avanciert: Eine frühe Soul-Jazz-Perle, eindrucksvoll belegend, daß Brooks nicht nur ein unterschätzter Hard Bop-Meister war, sondern in der zweiten Hauptströmung des Labels nicht weniger versiert. Freilich bei weitem nicht das einzige Glanzlicht dieser Session vom 2. März 1961 mit Trompeter Johnny Coles, Kenny Drew am Klavier, Bassist Wilbure Ware und Drummer Philly Joe Jones: Das das Album beschließende Titelstück ist ebenso meisterlich wie das modales Terrain erforschende „David The King“. Ein durchweg großartiges Album, durch die lange Archivierung um seinen Klassiker-Status gebracht. Hier tatsächlich erstmals überhaupt auf Vinyl; immerhin in einer ihm angemessenen HQ-Ausgabe. Must-have, needless to say! (1999, rec. 1961/2021)

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