Rezension
Man kann dieser Band gar nicht überdrüssig werden. Zu wunderbar sind die Arrangements, zu einzigartig Stuart Staples Stimme und seine seltsame Art zu singen. „The Waiting Room“ variiert den Trademark-Sound wieder etwas mehr ins Orchestrale, vor allem aber fällt es durch eine emotionale Dichte und eine Klasse des Songwritings auf, die selbst für diese Band bemerkenswert sind. Aufgebaut ist das Album um einen Songs namens „Hey Lucinda“. Der ist bereits etliche Jahre alt – Staples singt ihn im Duett mit der Singer/Songwriterin Lhasa De Sela, einer engen Freundin, die Anfang 2010 an Krebs verstarb – auch nach sechs Jahren sei es keine leichte Aufgabe gewesen, den Song zu vollenden, sagt Staples. Daß er es dennoch getan hat, kann ihm nicht genug gedankt werden: Es ist einer der größten Songs in der Diskographie dieser unglaublichen Band, und das lebenspendende Rückgrat eines Albums, wie es nur die Tindersticks machen können – und selbst diese nur ein oder zwei Mal im Jahrzehnt… – Nicht ignorieren sollte man übrigens die beigelegte DVD mit einem Kurzfilm (von Claire Denis, Christoph Girardet u.a.) zu jedem Song. Lohnt sich sehr! (2016)