Rezension
2006 gab eine der wunderbarsten Bands seit den späten Talk Talk ihr letztes Konzert. Doch für Sänger Ola Fløttum war The White Birch mehr als das damals aufgelöste Trio, es war eine eigene Identität. Und langsam, zwischen Soundtrack-Arbeiten und ganz anderen neuen Aufgaben als Familienvater, reifte in seinem Kopf ein neues Album heran. Zwölf Songs waren es schließlich, die er im Keller seines Hauses in Oslo mit der Unterstützung verschiedener befreundeter Musiker aufnahm und zu einem Ganzen formte, das nun das fünfte White Birch-Album wurde. Ein kammermusikalisches, atmosphärisches Meisterwerk, aus der Stille geboren. Und in der Tat mit kaum etwas vergleichbar als dem bislang einzigen Solo-Album des Talk Talk-Kopfes Mark Hollis. Wer dieser Musik zuhört, wird in ihr versinken und vielleicht einen Blick auf die Ewigkeit erhaschen. Selten war es so grausam, alle drei Songs die Seite wechseln zu müssen. Vielleicht nutzt man hier doch gelegentlich die CD-Beigabe (wiewohl die Vinylversion nachgerade vorbildlich ruhige Oberflächen hat)… (2015)