Rezension

Im Rahmen des „White House Seminar American Jazz Concert“, am 28. August des Jahres 1962, steuerten beide Größen je ein Set bei: Der Klavier-Star, dem mit „Take Five“ ein Pop-Hit gelungen war (mit dem er seinen Auftritt natürlich auch eröffnete), und der Sänger, dem mit „I Left My Heart In San Francisco“ eben erst endlich der Durchbruch gelungen war. Die eigentliche Sensation: Nach Bennetts Auftritt beschlossen die beiden, für ein weiteres Set auf die Bühne zu kommen – gemeinsam, ohne jede vorherige Probe oder Absprache. Vier Songs, denen man die Spontaneität anhört – und die bedauernswerterweise fast ein halbes Jahrhundert die einzigen in dieser außerordentlichen Kombination blieben, bis sich Brubeck und Bennett anno 2009 auf der Bühne des Montreux Jazz Festivals wiedertrafen! Das Label Columbia Records hatte damals das ganze Programm „seiner“ Künstler zwar aufgenommen – aber unglaublicherweise verschwand das Band im Archiv (nur das grandiose „That Old Black Magic“ vom gemeinsamen Set wurde jemals veröffentlicht, auf einem Labelsampler!), galt sogar lange als verschollen – es tauchte erst nach Brubecks Tod wieder auf, in einem Stapel mit Klassik-Aufnahmen! Die CD-Veröffentlichung dieses historischen Dokuments erfolgte dann recht umgehend; dank Impex gibt es nun auch Vinyl davon – in denkbar bester Qualität! (2013, rec. 1962/2016, Pressung aktuell)