Rezension

Man könnte dieses in zwei Sessions (November 1970 und Januar 1971) entstandene, Sanders‘ südafrikanischer Ehefrau Nomathemba (Thembi) gewidmete Album auch mit „The World Of Pharoah Sanders“ überschreiben, denn auf keinem früheren Album offenbarte der Musiker so viele Seiten von sich. Angefangen mit der fließenden Lonnie Liston Smith-Komposition „Astral Travelling“ (der Pianist war im Studio erstmals einem elektrischen Fender Rhodes-Piano begegnet und probierte es aus, während die Kollegen ihre Instrumente auspackten, dabei entstand das Stück) über die Free-Kakophonie „Red, Black & Green“ und den groovigen Afro-Jazz des Titelstücks bis zu den dicht an die afrikanischen Wurzeln reichenden, sehr perkussiven Stücken „Morning Prayer“ und „Bailophone Dance“ erlebt man Sanders als so vielfältigen wie spirituellen und leidenschaftlichen Musiker. Der obendrein einen Track des Albums seinem Bassisten schenkte: In dessen Eigenkomposition „Love“ kann man den großen Cecil McBee über fünf Minuten solo hören! (1971/2024)