Rezension
Mac Rebennack wußte um den Zustand seiner Gesundheit, und daß dies mit aller Wahrscheinlichkeit sein letztes Album sein würde. Es gelang ihm mit Hilfe einiger guter Freunde auch noch, es vor seinem Tod im Juni 2019 weitestgehend fertigzustellen. Veröffentlicht wird es nun dennoch erst drei Jahre später. Rebennacks Vermächtnis ist eines seiner ruhigsten Alben, introvertiert, dabei aber versönlich: Willie Nelsons „Funny How Time Slips Away“ gibt die Richtung vor. Der Doktor gibt sich entspannt, das Ende mag kommen. Nelson übrigens gastiert auch auf dem Album, ebenso wie sein Sohn Lucas (mit kompletter Band Promise Of The Real), Aaron Neville und seine junge Label-Kollegin Katie Pruitt. Im Zentrum freilich steht stets der alte Doktor, seine knarzige Stimme, sein unfehlbares Groove-Gefühl. Das kommt (neben vier eigenen Songs, darunter ein Remake von „I Walk On Guilded Splinters“) hier unter anderem zwei wunderbar interpretierten Hank Williams-Klassikern zugute, einer berührenden Version von „Gimme That Old Time Religion“, etwas erstaunlich, aber natürlich auch grandios, dem Traveling Wilburys-Song „End Of The Line“ und, als endgültig letzte Worte, dem einst von Cowboy Jack Clement für Johnny Cash geschriebenen Titelsong. Im Vergleich zum Original deutlich heruntergedimmt und nicht geeignet, irgendetwas folgen zu lassen. (2022)