Rezension
Wenige Monate zuvor war Miles Davis‘ „Bitches Brew“ erschienen. Daß Jazz und Rock durchaus zusammenzudenken waren, hatten Soft Machine schon auf ihrem zweiten Album gezeigt, und nun, auf dem dritten – einem aus vier seitenlangen Improvisationen bestehenden Doppelalbum – zeigten sie einen diesbezüglichen Entwurf, der dem des amerikanischen Jazzpioniers in Sachen Radikalität sicherlich nicht unterlegen war! Aufgestockt zum Septett und erstmals mit Saxophonist Elton Dean wurden hier die auf dem Vorgänger noch erkennbaren Rock-Strukturen vollständig aufgelöst, und wenn man in Schubladen denken muß, so gehört „Third“ mit Sicherheit ins Jazz-Fach… So vorgreifend war diese Musik, daß sie vierzig Jahre nach Erscheinen immer noch unbegreiflich, wild und faszinierend erscheint. – Überfällige Vinyl-Wiederauflage! (1970/2011)