Die Balance aus Schmerz und Schönheit: Kaum ein zeitgenössischer Songwriter beherrscht sie so gut wie der Australier und Wahl-New Yorker Scott Matthew. Melancholisch bis traurig sind die Songs zumeist, die er mit seiner einzigartigen Stimme (irgendwo zwischen dem jungen Bowie und Antony Hegarty) vorträgt, und doch haben sie eine Wirkung wie ein Licht in der Dunkelheit. Auf seinem fünften Album sind sie besonders schön inszeniert, diese Songs: Vieles ist kammermusikalisch, wie von seinem bisherigen Schaffen bekannt: Mit Cello, Klavier, Akustikgitarre und die geliebte Ukulele. Doch läßt Matthew diesmal auch mehr zu: In „Sky Line“ etwa darf sich eine Wall Of Sound entfalten. Schlagzeug, E-Gitarre, Background-Gesang, sogar Keyboards gehören nun zum Instrumentarium – und fügen sich überraschend gut in Matthews Klang-Welt ein. Manches hier ist geradezu Pop, auf eine ganz eigene Art freilich. Die Melodien dazu hatte der Mann ja schon immer. Und in „Bittersweet“ läßt er dann sogar für einen Song das Tageslicht herein… (2015)