Rezension
Es gibt eigentlich nur eine Sache, die Ty Segall nicht kann: zweimal das gleiche Album machen. Oder auch nur ein ähnliches. Nach dem akustischen „Hello, Hi“ ist er nun erwartungsgemäß wieder ganz woanders, wobei man sich diesmal besonders schwer tut, ein passendes Etikett zu finden. „Three Bells“ ist ein über eine Stunde langes, schon beinahe monumentales Werk zwischen Alternative, Prog, Psych und Glam Rock, gestopft voll mit großartigen Einfällen, epischen Melodien ebenso wie unvorhergesehenen Hakenschlägen. Auf diesem Album begegnen sich Led Zeppelin, John Lennon, Marc Bolan und Robert Fripp (neben vielen anderen), und sie verstehen sich alle prächtig miteinander. Das klingt zwar oft ungewohnt, aber immer überzeugend und ist bei allem Anspruch höchst unterhaltsam. Übrigens wäre es mal an der Zeit, Segall in die „greatest guitarists of all time“-Listen aufzunehmen. Nicht nur Kollege John Frusciante ist der Ansicht, daß er da hingehört… (2024)