Rezension
[Text: kopiert von Sieveking Sound]
Das meistverkaufte Album aller Zeiten und fest verankerter Meilenstein der Musikgeschichte feiert seinen 40. Geburtstag. Wenn das kein guter Grund ist, den Thrill von „Thriller“ noch einmal aufleben zu lassen. Und das in einer atemberaubenden Qualität, die Fans und audiophile Sammler ganz intensiv in die brillante Musik von Michael Jackson eintauchen lässt. Die lang erwartete Neuauflage des Klassikers aus dem Jahr 1982 als Hybrid-SACD übertrifft den Klang bisheriger Veröffentlichungen und gibt Songs wie „Billie Jean“, „The Girl Is Mine“ (mit Paul McCartney) oder „Beat it“ eine neue klangliche Dimension.
Im Gegensatz zur Erstveröffentlichung mit einem Mastering von Bernie Grundman wurde auf Dynamikkompression verzichtet, wodurch das Album deutlich detaillierter und durchhörbarer klingt. Dancefloor-Fans werden den „Slam“ der Erstveröffentlichung vermissen, aber der Bass ist jetzt konturiert. Das Gitarrensolo von Eddie van Halen für „Beat It“ ist jetzt prägnant und nicht mehr nur irgendwie dabei. Die räumlichen Effekte in „Thriller“ erscheinen geschickt außerhalb der Stereobreite der Anlage und die Grabesstimme von Vincent Price ist viel düsterer als zuvor bekannt. Anfänglich muss man sich daran gewöhnen, dass das Album den Zuhörer nun nicht mehr „anspringt“ sondern in seinen Bann zieht. Der Pegel ist deutlich niedriger als bei vorherigen Versionen und es lohnt sich einmal den Regler hochzudrehen, um in den Genuss von echter Dynamik zu kommen.
Wer sich jetzt die Frage stellt, wie MFSL das gemacht hat, muss folgendes wissen: Die Toningenieure des Labels haben auf die Masterbänder zurückgegriffen mit dem Ziel, deren Klang bestmöglich zu transferieren. Was wir hören, ist ein Mastering des Mixes unter Produzent Quincy Jones. Was wir zuvor kannten, war die Arbeit von Bernie Grundman, der die Aufgabe hatte, aus dem Mix ein Hitalbum zu machen. Das Album, welches seinerzeit musikalische, kulturelle und gesellschaftliche Maßstäbe setzte, Rassengrenzen sprengte und Generationen von großen Musikern prägte, kann sich mit 34-fachem Platin schmücken. Man kann also sagen, dass Bernie Grundman einen hervorragenden Job gemacht hat. Mobile Fidelity Sound Lab hat dieses Album jetzt aber so veröffentlicht, wie es sich die Besitzer von hochwertigen HiFi-Anlagen immer erträumt haben.
Das Mastering für die Hybrid-SACD übernahm Shawn R. Britton anhand eines DSD256-Transfers der Originalbänder, abgespielt auf der MFSL-eigenen Tonbandmaschine mit Modifikationen von Tim de Paravicini.