Rezension
Der inzwischen 70jährige unermüdliche Klangforscher hat sich natürlich nicht nur mit den verschiedenen Musikkulturen der Welt intensiv beschäftigt, sondern im Zusammenhang damit auch mit den dazugehörigen, oft nicht davon zu trennenden Religionen und Kulten. Sein nunmehr 25. ECM-Album ist den Donnergöttern der ganzen Welt gewidmet, „in der bescheidenen Hoffnung, daß ihre zerstörerischen Kräfte irgendwie besänftigt werden“ (Micus). Eines der zentralen Instrumente dabei ist die tibetische Dung Chen-Trompete, eine Art Himalaya-Alphorn von bescheidenen vier Metern Länge und entsprechendem Klang. Dazu verschiedenste Formen von Lauten- und Zitherinstrumenten, Flöten, Glocken, Schellen, Trommeln – aus Indien, Burma, Borneo, Sibirien, Japan, verschiedenen südamerikanischen und afrikanischen Ländern, aber auch Skandinavien und Bayern. Und Micus gelingt es auch diesmal, die Einzigartigkeit der verschiedenen Kulturen ebenso herauszustellen wie ihre Gemeinsamkeiten und eine alles verbindende Welt-Musik zu kreieren. (2023)