Rezension
Der Opener „Better With You“ zeigt es sofort: Mick Hucknall fallen wieder große Melodien ein! Und daß er, nun auch jenseits der 60, sie mit einer deutlich rauheren Stimme singt als einst, erweist sich auch nicht als Nachteil. Während des Lockdowns hat der Simply Red-Chef nicht nur viel über sich selbst nachgedacht, er hat sich auch intensiv mit dem Songkatalog der Herren Lennon und McCartney befaßt, das läßt sich kaum überhören. Elegante Grooves schüttelt seine Band (Hucknall ist zwar das einzige Gründungsmitglied, die meisten Musiker sind aber seit mindestens Ende der 90er dabei) natürlich aus dem Handgelenk; Gitarrist Kenji Suzuki kann auch jederzeit eine echte Nile Rodgers-Gitarre aus dem Hut zaubern. Alles in allem klingen Simply Red hier so unmittelbar überzeugend wie schon lange nicht: Vielleicht gar das beste Album seit dem 1991er „Stars“. (2023)