Rezension
Es war noch nie leicht, Ben Chasnys Musik zu beschreiben, aber mit jedem weiteren Album wird es problematischer. „Akustik-Folk in der Nachfolge von Jansch und Kottke mit schwebenden elektronischen Drones“ – das ist zwar inhaltlich korrekt, sagt aber so richtig gar nichts aus über das, was man auf „Time Is Glass“ hört. Denn diese Songs sind so vieles, sie klingen hell und doch traurig, sie wirken wie uralte Weisheiten, die die Ureinwohner des Redwood-bewaldeten Humboldt County (Chasnys alte und neue Heimat) überliefert haben mögen, und die von schlichten Melodien geprägten Momente sind ebenso schön wie solche, in denen nur Geräusch bleibt. Es ist Musik, die in sich ruht und inneren Frieden ausstrahlt und dabei doch sehr komplexen Regeln folgt. Eine Welt für sich. (2024)