Rezension
Im Schnitt hat der Kanadier seit seinem Debüt (2005) jedes Jahr mindestens ein Album veröffentlicht, und sie sind alle brillant. Nicht nur Maik Brüggemeyer (Rolling Stone) hält ihn für einen der bedeutendsten Songwriter des großen Landes, das ja immerhin Giganten wie Joni Mitchell, Leonard Cohen und Neil Young hervorgebracht hat. Auch Kollegen wie Ron Sexsmith (mit dem er schon mehrfach zusammengearbeitet hat) schätzen Jerry Leger überaus. Natürlich sind die Vorbilder hörbar (weniger die genannten Landsleute als Dylan, Springsteen, Van Zandt), aber Leger ist kein Epigone: Sein Songwriting ist so originär wir melodiereich – schon länger sah man die unsinnige Behauptung, daß alle eindrücklichen Songs schon geschrieben seien, nicht so eindrücklich widerlegt. Legers Songs sind aus dem Stoff, aus dem man Klassiker macht – wenn sie keine werden, so liegt das einzig und allein daran, daß das Singer/Songwriter-Genre in Legers Generation heute eben nur noch eine Nische besetzt. Meisterlich durchweg, und noch dazu fantastisch umgesetzt – Legers Band The Situation (allen voran Lap Steel-Spieler James McKie) verdient schon ganz allein ein „rave review“! (2019)