Rezension
„Darth Vader with a spray tan“: Man muß nicht lange raten, wen Hoge da im wütenden „The Overthrow“ meinen könnte. Auch weiterhin bezieht Will Hoge deutlich Position (es tut doch immer wieder gut zu wissen, daß es eben auch solche Amerikaner gibt). Es gibt aber auch ganz andere Songs hier, sensible Charakterstudien und Alltagsbeobachtungen, die Hoge bekanntlich immer wieder in großartige Songs zu formen weiß. Anders als Bruce Springsteen, mit dem er immer wieder gerne verglichen wird, gelingt ihm das ohne Pathos. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Hoge nicht in ausverkauften Stadien spielt. Verdient hätte er’s allemal: Unter dem guten Dutzend Studioalben der vergangenen 20 Jahre ist keines dabei, das seinem großen lyrischen und musikalischen Talent nicht gerecht würde. (2020)