Rezension
Tyners viertes Studioalbum ist eines mit zwei Gesichtern. Drei Tracks stammen aus einer All Star-Session vom 4. Februar 1964 mit einer mächtigen Bläserfraktion aus John Gilmore, Frank Strozier und Thad Jones und einer Rhythmussektion aus Butch Warren und Elvin Jones; drei weitere waren bereits im Juni des Vorjahres aufgenommen worden, hier spielt Tyner im klassischen Trioverbund mit Jimmy Garrison und Albert Heath. Auf späteren CD-Versionen wurden die beiden Sessions klar voneinander getrennt; in der ursprünglichen (hier reproduzierten) Fassung sind sie gemischt, was der Albumdramaturgie definitiv zugute kommt. Highlight: Das über zehnmintügige „Three Flowers“, das schon in dieser Sextett-Version sein erst Jahre später genutztes Big Band-Potential verrät. Die abschließende Version (im Trio) von „When Sunny Gets Blues“ sollte man, einfach ihrer überwältigenden Musikalität wegen, aber auch gehört haben! (1964/2023)