Rezension
Dieter Meier und Boris Blank konnten hier bereits auf gut 30 gemeinsame Jahre zurückblicken und zählten somit zu den dienstältesten Institutionen im Synth-Pop – und ihr Erfolgsrezept funktionierte ungebrochen. Natürlich ist diese Musik blanker Ästhetizismus, doch die Ausführung läßt jede Kritik im Keim ersticken: So geht Perfektion! Und wie Dieter Meiers Stimme (wie ein diskothekentauglicher Leonard Cohen!) auf einem Track wie „Out Of Dawn“ mit Blanks elektronischen Klangzaubereien zusammengeht – da können die meisten jüngeren Dance-Produzenten doch nur zugucken. Wobei der Ober-Bohèmien Meier ja nach den Gesetzen des Genres schon alt war (nämlich Mitte 30), als Yello anno 1979 anfingen! Gastauftritte zweier Sängerinnen und, mehrfach, von Jazztrompeter Till Brönner lockern das Album zwar auf und sorgen für Abwechslung – am stärksten sind Yello aber allein. Beinahe überflüssig zu sagen, daß auch dieses Yello-Album wieder ein echtes Sternemenü für Hifi-Enthusiasten ist. Das ist bei Yello ja sozusagen ein selbstverständlicher Nebeneffekt. – Jubiläumsausgabe auf gold- und silberfarbenem Vinyl. (2009/2025)