Rezension
Ein Tribute-Album an O’Days Idol, der knapp zwei Jahre zuvor verstorbenen Billie Holiday. Man hört das vor allem beim eröffnenden Titelsong, bei dem sich die Sängerin stark an Tonfall und Phrasierung von Lady Day anlehnt. Danach aber schaltet sie auf ihren eigenen Stil, und die Versionen von „The Moon Looks Down And Laughs“, „Don’t Explain“, „What A Little Moonlight Can Do“ oder „God Bless The Child“ sind nichts weniger als stellar. Die in kleiner Besetzung aufgenommenen sechs Songs (mit einer von Barney Kessel geführten Combo, bei der auch Ben Webster mitspielt!) sind dabei auf dem selben Niveau wie die (ebenfalls sechs) Big Band-Nummern, bei denen Dirigent und Arrangeur Johnny Mandel süchtig machenden Gebrauch von gestopften Bläsern macht. Unter ihren Aufnahmen für das Verve-Label hielt die Sängerin selbst dieses übrigens für das beste – unter immerhin gut 20! (1961/2023)