Rezension
Dies ist, wenn auch mit geringem Abstand, wohl das magnum opus des Duos Guthrie/Fraser. Schon allein für das albumeröffnende Song-Trio aus „Ivo“, „Lorelei“ und „Beatrix“: Immer, wenn man meint, es könne doch nicht schöner werden, erzeugen die Twins eine noch unwirklichere Stimmung. Das dann erreichte Niveau wird über den Rest des Albums gehalten. Elisabeth Frasers Gesang ist schlicht überirdisch, Guthries so innovatives wie subtiles Gitarrespiel und die komplexen, unglaublich austarierten Arrangements sind aber nicht weniger wichtig. Und mit der Studiotechnik der frühen digitalen Achtziger mag zwar manches Album ruiniert worden sein, hier aber wird vorgeführt, wie man sie auch einsetzen konnte: Um eine neue Ästhetik zu erschaffen, die bis dahin weder möglich noch überhaupt denkbar gewesen wäre. Der Albumtitel könnte nicht treffender sein: Ein Schatz. (1984/2018)