Rezension
Der Mitschnitt dieses Konzertes in der Berliner Philharmonie vom November 1995 zählt zu den Gipfeln der Werk-Diskographie. Allzu oft wird das 1803 fertiggestellte Tripelkonzert fehlinterpretiert, indem versucht wird, ihm die dramatische Bedeutungsschwere des späten Beethovens zu verleihen – dabei ist sein Charakter ein leichter, unbeschwerter, gar humorvoller! Vor allem aber ein kammermusikalischer, und den heben die drei hier versammelten Solisten ganz wunderbar hervor. Für die 1995 großenteils sicherlich noch Karajan-geschulten Berliner dürfte dies eine ziemliche Umstellung gewesen sein, doch folgt es Barenboims so ganz anderem Interpretationsansatz mit bemerkenswerter Flexibilität. – Erstmals auf Vinyl! (2024)