Rezension
Hier dürfen die exzellenten Bläsersolisten aus Kuijkens Ensemble brillieren: Trompeter Jean-François Madeuf in erster Linie, im D-Dur-Hornkonzert auch sein Bruder Pierre-Yves. Beide verwenden die in der grandiosen Aufnahme der „Brandenburgischen Konzerte“ vorgestellten echten Barock-Instrumente ohne Ventile, Hilfsbohrungen und die erst in der Wiener Klassik eingeführte Stopftechnik, und was sie damit erreichen, ist schlicht stupend. Denn bei nicht wenigen Aufnahmen in historischer Aufführunspraxis sind es die Bläser, die im Hörer den Wunsch nach vielleicht doch etwas weniger Authentizität keimen lassen. Hier ist das Gegenteil der Fall. Es bleibt die Frage, wie viele Trompeter und Hornisten von solcher Klasse im Barockzeitalter unterwegs waren; der grundsätzliche Beweis aber ist erbracht: Es geht! Und es klingt phantastisch! (2016/2022)