Mit dem hervorragenden „50“ (2017) zeigte der damals 76jährige UK-Folk-Veteran, daß auch noch Überraschungen in ihm stecken und nahm ein Americana-Album mit einer jungen Band aus der Enkelgeneration auf. Hier nun befindet er sich auf altvertrautem Terrain, seiner Heimatdomäne nämlich, dem britischen Folk. Das ist bei einem Musiker wie Chapman natürlich kein Rückschritt. Zumal nicht wenige Songs hier – „After All This Time“ sei nur als ein Beispiel genannt – zu den schönsten aus Chapmans fünf Dekaden umfassender Diskographie zählen. Was nicht nur an den Songs an sich liegt (wiewohl sie alle die Hand des Meisters verraten), sondern auch an den wunderbaren Arrangements, die Chapman wie beim Vorgänger mit seinem jugendlichen Produzenten (und Fan) Steve Gunn schrieb; an den exzellenten Mitmusikern (neben Gunn wäre vor allem Cellistin Sarah Smout und Pedal Steel-Legende B.J. Cole zu nennen) – und natürlich an Chapmans Stimme, die mehr Autorität ausstrahlt denn je. (2019)