Amália Rodrigues (1920-1999) war die unbestrittene Königin des Fado, jahrzehntelang die weltweite (sie trat in Südamerika und den USA bis kurz vor Ende ihres Lebens vor ebenso ausverkauften Häusern auf wie in Asien oder Nordafrika) Botschafterin portugiesischer Musik. Auf der Bühne war sie ab Mitte der 1940er ein Star; doch ihr der Schallplatte mißtrauender Manager verhinderte Tonaufnahmen bis 1951. 14 ihrer dann in schneller Folge entstandenen Klassiker wie „Foi Deus“ oder „Canção do mar (Solidão)“ finden sich auf der zweiten LP des vorliegenden Doppelalbums; schöner noch ist wohl die erste: Das legendäre, 1956 im Pariser Olympia aufgezeichnete Konzert, das (unter anderem wegen ihrer Interpretation von „Coimbria“) ihren endgültigen Durchbruch auch in Mitteleuropa markierte, bleibt einer der beeindruckendsten Momente ihrer langen Diskographie. Nur von zwei Gitarristen wurde die Sängerin hier begleitet; der Rest ist Stimme. Und Ausstrahlung. (2012)