Rezension
Bei gitarrengeprägter, rifflastiger Space-Psychedelia wird man vermutlich nicht als erstes in Frankreich suchen. Aber eine der derzeit großartigsten Bands dieser Art ist in Toulouse zuhause. Auf dem zweiten Album bestätigen Slift die Wellen, die das 2018er Debüt in der Szene geschlagen hat: Garagenrock-Energie, hypnotischer Krautrock, klassische Heaviness und Doom-Elemente fließen in diesen gewaltigen Exkursionen zusammen, wer tief genug in die Improvisationen des Trios abtaucht, wird auch eine erstaunliche Jazz-Verwandtschaft bemerken. Gitarrist Jean Fossat jongliert mit Wah-Wah-, Phaser-, Flanger- und Reverb-Pedalen, daß es eine wahre Lust ist – denn niemals wird bei ihm der Effekt zum Selbstzweck. Die Spannung läßt kaum jemals nach auf diesem Album, das man mit Recht als Genre-Sternstunde bezeichnen darf! (2020)