Rezension

Kennengelernt hatten sich die in München lebende mongolische Pianistin und der erfolgreiche Bassist 2020. Daraus entstand schnell eine tiefe musikalische Verbindung mit vielen gemeinsamen Auftritten, Kugelmann spielte auch auf Erdenebaatars gefeiertem 2023er Debüt in Quartettbesetzung. Nun entdeckte jener vor einiger Zeit beim Aufräumen eine große, lange nicht angefaßte Kiste – darin befand sich die Bassklarinette, die er einst als Schüler gespielt hatte. Er setzte das gewaltige Instrument zusammen und begann zu spielen – und schnell entstand die Idee eines Duo-Albums mit der befreundeten Pianistin. Auf diesem spielt Kugelmann nun abwechselnd Kontrabass und Bassklarinette; auf einem Track kommt Jakob Manz an der Altblockflöte hinzu, auf einem anderen, ganz besonders schönen, kommt ein Morinhuur, eine traditionelle mongolische Pferdekopfgeige vor, gespielt von Dalaijargal Daansuren. Die Grenzen zwischen Jazz und (Neo-)Klassik sind in diesen meist meditativ-fließenden Stücken vollkommen offen… (2025)