Rezension
Manchmal kann ein großer Wurf ein Fluch sein – das 1989er Debüt der Stone Roses ist so ein Fall. Ein gigantisches, eine Ära prägendes Album, in dessen Schatten alles steht, was irgendein Bandmitglied seither geschaffen hat. Das Debüt des Leadsängers ist keine Ausnahme: Die Kritiken, wiewohl nicht schlecht (und das Album kam immerhin bis Platz vier der UK-Charts), wären wohl weit euphorischer ausgefallen, hätte Brown nicht diesen Monolithen im Rücken gehabt, der unerfüllbare Erwartungen bedeutete. Dabei sind hier mit „My Star“, „Can’t See Me“, dem Titelsong und dem überraschend poppigen „Nah Nah“ einige erstklassige Songs zwischen Madchester Rave und Brit Pop zu hören – sicherlich nicht schlechter als irgendetwas, was die Gallagher-Brüder in den Jahren unmittelbar zuvor geschaffen hatten. (1998/2019)