Rezension
Sie hatten den deutschen Hiphop miterfunden und eine Dekade geprägt wie kaum eine andere Formation. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms (im Vorjahr hatten sie mit „4:99“ die Charts im ganzen deutschsprachigen Raum angeführt) kam die Einladung von MTV. Für ein Hiphop-Ensemble ist ein Unplugged-Auftritt naturgemäß eine besondere Herausforderung – denn ohne Elektronik gibt’s weder Beats noch Loops, also muß man sich was einfallen lassen, um seine Hits in überzeugender Art und Weise über (bzw. auf) die Bühne zu bringen. Fanta 4 bewiesen bei der Lösung dieses Problems vollkommene Souveränität: Ihr erstaunliches Gespür für Arrangements ließ sie nicht nur Streicher und das übliche Unplugged-Instrumentarium, sondern auch jedes erdenkliche (und einige nicht erdenkliche) Percussion-Instrument in die Balver Höhle schleppen. Eine Mühe, die sich fraglos gelohnt hat – die Akustik-Versionen von „Sie ist weg“, „Tag am Meer“, „Der Picknicker“, „MfG“ und einem Dutzend weiterer Titel sprechen durchaus für sich… (2000/2020)