Willy DeVille

Unplugged In Berlin

Label/AN:  Meyer Records, No.177
Format:  2 LP 180g

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Rezension

Schon bald nach dem Ende seiner Band Mink DeVille begann Willy DeVille intensiv, nach den Wurzeln zu graben, die deren Musik innerhalb der Punk/New Wave-Szene zu etwas Einzigartigem gemacht hatten: Uralter Blues, früher Soul, Cajun, Tex-Mex. Am wohl eindrucksvollsten präsentierte er seine Fundstücke mit seinem Acoustic Trio (mit dem fabelhaften Seth Farber am Klavier und Kontrabassist David Keyes), und gottlob sind einige dieser Shows für die Nachwelt festgehalten worden. So etwa die vom 21.3.2002 aus der Berliner Columbia-Halle. Eine frühe CD-Veröffentlichung (mit einem weiteren Konzert in Stockholm gekoppelt) war geschnitten; hier nun findet sich endlich der komplette Auftritt in der richtigen Reihenfolge, inklusive DeVilles launiger Moderationen (die man tatsächlich auch nach mehrfachem Hören nicht missen möchte). Spätestens nach der alten Chuck Willis-Nummer „It’s Too Late She’s Gone“ ist man ihm verfallen: Mit mehr Herzblut und Tiefe läßt sich das kaum singen. Gleich im Anschluß bringt DeVille das oft mißbrauchte „Spanish Harlem“ so sicher heim, als habe er es selbst geschrieben. Und zwischen seiner Version von „Let It Be Me“ und der klassischen von Sam & Dave möchte man sich nicht entscheiden müssen. Verzichtbar ist keiner dieser 18 Songs, unverzichtbar ziemlich viele. – Das Mastering übernahm Günter Pauler unter Verwendung der Original-Multitracks der damaligen TV-Aufzeichnung; das Ergebnis läßt keine Wünsche offen. Traumalbum. (2011)

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