Rezension
Wer Vorstellungen hat, wie das wohl klingen müßte, legt sie am besten gleich wieder zur Seite. Denn dieses Album hat weder mit Gillespies Primal Scream noch mit Beths Savages irgendetwas zu tun. Stattdessen orientierten die beiden sich an klassischen Country-Duetten, Nancy & Lee etwa oder George Jones/Tammy Wynette. Das Album ist konzeptuell angelegt, es beschreibt das Zerbrechen einer Ehe aus beiden Perspektiven und ist immer dann am besten, wenn beide Stimmen gleichberechtigt zum Zuge kommen, wie im über sechsminütigen „Your Heart Will Always Be Broken“. Grandios sind die Arrangements aus Streichern, Klavier oder Orgel und überwiegend akustischen Gitarren: Lee Hazlewood hätte keine besseren geschrieben. Übrigens hat man Gillespie selten, Beth vermutlich noch nie so schön singen gehört…! (2021)