Rezension
Mehr denn je finden Idyll und Dystopie, Leichtigkeit und Leid an der Welt gleichzeitig statt in Ruban Nielsons seltsamem Psych-Indie-Rock-Kosmos. „V“ ist nicht nur Nielsons längstes Album bislang, es ist auch sein stärkstes künstlerisches Statement – angefangen von der seltsamen Sound-Ästhetik, die bewirkt, daß das Album oft so klingt, als käme die Musik durch einen Riß im Raum-Zeit-Gefüge aus einer Parallelwelt zu uns. Vieles scheint sich in einer Art ewigen Dämmerlichtes abzuspielen, es ist, als ob Nielson seine Songs ganz bewußt im Halbdunkeln hält, wissend, daß sie strahlen könnten, wenn er sie ließe. Doch er läßt sie gezielt in einem Schwebezustand existieren, der schwer faßbar ist – und dieses Album zu einem seltsam unwirklichen Trip macht… (2023)