Auf dem dritten Album präsentiert sich das internationale Trio um den schwedischen Pianisten Martin Tingvall geschlossener denn je: Gut, ja sehr gut waren sie von Anfang an, doch hier spürt man nun auch die Jahre gemeinsamen Musikmachens. Der Name Esbjörn Svenson taucht in vielen Rezensionen zu dieser Platte auf – verständlich, aber nicht ganz zu recht. Dessen Tod hat zwar eine schmerzliche Lücke im Jazz hinterlassen, aber Tingvall wird sie nicht ausfüllen. Nicht aus mangelndem Talent, sondern weil er einen eigenen Stil verfolgt, der sich auf diesem, dem Element Wasser gewidmeten Album noch deutlicher als zuvor herauskristallisiert. Jarrett ist ein wichtiger Einfluß, gewiß, aber gerecht wird man Tingvall damit auch nicht. Zumal die Klangfarben, die der deutsche Drummer Jürgen Spiegel und der kubanische Bassist Omar Rodriguez Calvo beisteuern, den Sound der Trios auch ganz erheblich mitbestimmen. Als Seitenprojekt von unterforderten Sessionmusikern begann die Geschichte, inzwischen ist eines der wichtigsten Ensembles des zeitgenössischen Jazz daraus geworden… – Aufgenommen wurde „Vattensaga“ übrigens nicht im hohen Norden, sondern im sonnigen Italien, nämlich im ArteSuono-Studio, wo auch viele ECM-Veröffentlichungen produziert wurden! Der dortige Tonmeister Stefano Amerio hat wie üblich einen exzellenten Job gemacht. (2010)