Hatte „Yellow House“, das zweite Album des Projektes um den Bostoner Ausnahmemusiker Edward Droste und erste LP einer akustischen Band auf dem Elektronik-Label Warp, schon weltweit Kritiker und Freunde ambitionierter Popmusik hellauf begeistert, so wußten sich Grizzly Bear (diesmal mit deutlich höherem Produktionsetat ausgestattet) mit dem Nachfolger noch einmal deutlich zu steigern. Der Komponist Nico Muhly arbeitete an „Veckatimest“ mit, zur Besetzung gehören neben den Bandmitgliedern u.a. Beach House-Sängerin Victoria LeGrand, das Acme String Quartet und der Boston Youth Choir. Mit solchen Mitteln ließe sich natürlich auch ein opulentes Stück Barock-Pop herstellen; doch Droste setzt sie zum Erreichen gewisser Klangnuancen ein: Grundsätzlich hat man stets das Gefühl sparsamer Arrangements, das Klangbild bleibt schlank und übersichtlich. Dabei steckt es aber voller Wunder: Ein echtes Update (im Sinne einer Weiterentwicklung) von Brian Wilsons „Smile“-Vision, die manchmal klingt, als hätte Van Dyke Parks die Songs mit Rufus Wainwright geschrieben. Also absolut einzigartig. Ein nach wie vor unfaßliches Meisterwerk und eines der bedeutendsten Pop-Alben seines Jahrzehnts, nun endlich wieder auf Vinyl. (2009/2012)