Rezension
Fast acht Jahre hatte der Schwede sich Zeit gelassen für sein drittes Soloalbum. Wie sehnsüchtig es erwartet worden war, zeigte sein internationaler Erfolg – diesmal knackte der intime Songwriter-Folk Pop sogar die US-Top 100. Die Arrangements waren nicht unbedingt aufwendiger als auf den beiden Vorgängern – aber noch raffinierter, verspielter, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Sein Gitarrenpicking läßt sich am besten als hintergründig virtuos beschreiben, auch die Harmonien seiner Songs sind außergewöhnlich, doch wirken sie niemals anstrengend. Auch hier stehen die alten brasilianischen Meister ebenso Pate wie britische Größen von Nick Drake bis Robert Wyatt, doch González schuf daraus eine gänzlich einzigartige Handschrift. Wäre es nicht so wunderbar leise, würde man gerne von einem monumentalen Meisterwerk sprechen – denn eigentlich ist es das… – Neupressung. (2015/2023)