Rezension
Das gefloppte Solodebüt „Miracle“ kostete DeVille seinen Major-Plattenvertrag. Das hatte immerhin die positive Folge, daß er ein Album wie dieses machen konnte: Ohne unpassende Modernisierungen, ganz nah an den New Orleans-Wurzeln, mit Songs, die er liebte, etwa Clarence Toussaints „Hello My Lover“, Earl „Kit“ Carsons „Big Blue Diamonds“ oder Huey „Piano“ Smiths „It Do Me Good“. 1988 hatte der Sänger seinen Wohnsitz von New York in die Stadt verlegt, deren Sound er so liebte, und war dort auf eine Menge guter Freunde gestoßen, die es sich auch nicht nehmen ließen, instrumentale Gastspiele zu geben, darunter Dr. John, Allen Toussaint, Eddie Bo sowie Leo Nocentelli und George Porter jr. von den Meters. Es entstand ein so großartiges wie entspanntes Album – Willy Deville voll und ganz in seinem Element. Hören wollte das damals kaum jemand, aber wer es tat, wurde reich belohnt. (1990/2020)