Rezension
Natürlich hat diese Band schon immer wild mit Stilen jongliert, Funk und Metal zum Beispiel. Aber was sich bei der 2023er EP "Frontier's Edge" (der ersten Veröffentlichung auf ihrem neuen Eigenlabel) bereits andeutete, manifestiert sich nun auf diesem ersten Album seit fünf Jahren (in denen die Formation unermüdlich tourte): Sie werden immer waghalsiger und raffinierter in dieser Kunst. Southern Soul aus der Stax-Küche, Klezmer, Voodoo-Trommeln, Grooves aus Lateinamerika, der Karibik, Afrika und dem mittleren Osten, Sabbath-Riffs, Psychedelia, Mariachi; pumpende Tiefbässe, messerscharfe Bläsersätze, Vincent Price-Gedächtnisorgel… Und wir kratzen immer noch nur an der Oberfläche. Das alles und weit mehr wird in immer neuen, verblüffenderweise immer funktionierenden Kombinationen zur Reaktion gebracht (exotherm, grundsätzlich). Absolut sagenhaft ist die Präzision dieser Quasi-Big Band (derzeit neun Mann stark): Selbst notorische Nörgler und Musik-Tyrannen wie Van Morrison oder James Brown würden da keinen Anlaß zu Kritik finden. Aber was sollte diese Band mit einem Sänger anfangen? Stände ja nur im Weg… (2025)