Rezension
32 Jahre, nachdem ein 15jähriger Saxophonschüler das Glück hatte, Stan Getz mit Kenny Barron am Klavier live zu erleben, wurde für jenen ein Traum war. Denn Jérôme Sabbagh war damals von der Kommunikation der beiden Jazzlegenden zutiefst beeindruckt und wünschte sich, einmal mit solch einem Pianisten zu spielen. Im November 2020 war es dann so weit – Sabbagh stand neben dem echten Kenny Barron, inzwischen 77, im Studio. Den Bass spielte der u.a. von Kurt Rosenwinkel bekannte Joe Martin, am Schlagzeug saß mit Johnathan Blake einer der besten Drummer, die man zur Zeit bekommen kann. Doch bei allem Respekt vor dem exzellenten Rhythmus-Duo: Die schönsten Momente sind die, in denen Sabbagh und Barron im Duo miteinander kommunizieren, in Billy Strayhorns „A Flower Is A Lonesome Thing“ und den Thelonious-Monk-Klassikern „We See“ und „Ask Me Know“. – Daß eine solche Traum-Session dann auch noch bei einem audiophilen Label rein analog aufgezeichnet und anschließend von Bernie Grundman gemastert wird, ist keine Selbstverständlichkeit! (2023)