Rezension
Uraufgeführt wurde das einzige Violinkonzert des großen finnischen Nationalkomponisten 1904 – doch dauerte es fast 30 Jahre, bis das Werk sich durchgesetzt hatte. Und es ist niemand anderem als Jascha Heifetz zu verdanken, wenn das Sibelius-Konzert heute beinahe in einer Reihe mit den Gattungs-Giganten (Beethoven, Brahms, Mendelssohn, Bruch Nr. 1, Tschaikowsky) steht: Heifetz hatte das Werk in den 1930ern in sein Konzertrepertoire aufgenommen und, noch wichtiger, auf Schallplatte eingespielt. Noch heute zählt jene legendäre Aufnahme (unter Thomas Beecham) zum Basisbestand jeder seriösen Violinsammlung. Es war daher selbstverständlich, daß unter den dramatisch verbesserten technischen Bedingungen der Stereo-Ära eine Neueinspielung mit dem Jahrhundertgeiger folgen mußte – die an interpretatorischer Genialität jener Pioniertat in nichts nachsteht und obendrein eine Glanzleistung des RCA-Tonmeisters Lewis Layton darstellt… (1960/2015, Pressung aktuell)