Rezension
Die junge Violinistin stellt im Begleittext des Albums selbst fest, daß Mozarts Violinkonzerte von einem Teenager geschrieben wurden. Warum als soll ein Teenager ihnen nicht gerecht werden? Chua hat diese Konzerte im Alter von 15/16 Jahren aufgenommen. Über ihre phänomenale Technik muß hier kein Wort verloren werden, die hat sie längst auf vielen internationalen Konzerten und Wettbewerben unter Beweis gestellt. Was hier besticht, ist denn auch vor allem die Eleganz, die Reife der Gestaltung. Ihr Mozartbild ist dabei (vor allem in den langsamen Sätzen) eher ein romantisches, aber niemals ein klebriges oder gar kitschiges. Dazu ist ihr außerordentlich schöner, schlanker Ton gar nicht fähig; zudem ist da noch das Dirigat des Mittsiebzigers Hans Graf – der Österreicher ist ein erfahrener Mozartianer. Neben den fünf Konzerten enthält das Set auch eine ganz besonders gelungene Einspielung der Sinfonia Concertante mit dem ebenfalls blutjungen Ziyou He an der Bratsche – es ist eine Freude, den beiden dabei zuzuhören, wie sie sich die Bälle zuspielen. Flawless, wie man jenseits des Kanals sagt. Und, wie Erica Jeal im Guardian mit herrlich britischem Understatement formulierte: Certainly worth your time. – Die Qualität der Aufnahme ist wie stets bei dem Quasi-Philips Classics-Nachfolgelabel exzellent! (2025)






