Rezension
Achtung: Gesamtkunstwerk. Eingepackt ist Björks 2007er Werk nach dem Puppe-in-der-Puppe-Prinzip in fünf buntbebilderte Cover, die äußerste und sechste Schicht wiederum ist als Tryptichon aufklappbar. Das große Bild in der Mitte verschließt dessen Tore als Aufkleber, ist aber vorsichtig lösbar und sollte zwecks Erhalt dann auf einer der beiden Flügeltüren plaziert werden. Der hohe Preis der limitierten Vinyledition ist damit wohl erklärt – wir können uns dem Inhalt zuwenden: Der ist nämlich ebenso hochklassig wie überraschend. Soviel Pop war lange nicht mehr auf einem Björk-Album zu finden, auch wird hier – Timbaland half auf meheren Tracks mit! – mal wieder intensiv mit dem Tanzboden geflirtet. Dem gegenüber stehen äußerst lyrische Momente, etwa bei den Duetten mit Antony Hagerty (Antony & The Johnsons). Björk ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die einzige Künstlerin, die diese beiden Namen auf einer Platte vereinen kann und dabei ein ausgesprochen schlüssiges Album kreiert… Dazwischen finden sich dann noch Elemente aus traditioneller japanischer Folklore (mitgebracht aus den Arbeiten zum „Drawing Restraint No. 9“-Soundtrack, die sich hier auch ganz selbstverständlich in das schillernd bunte Treiben eingliedern. Das alles mag sich lesen, als ob man von „Volta“ unweigerlich Kopfschmerzen bekommen müsse, von wegen ‘zuviel des Guten’. Ist aber nicht so. Das ist einfach nur ein außergewöhnliches Pop-Album. Und ein sehr gutes. – Die britische Pressung ist erstaunlich störungsarm; das Mastering gar hervorragend! (2007)