Rezension
Rudimentäre Percussion und nicht ein, sondern bis zu acht Celli: Das ist das Setting. Aber nicht der einzige ungewöhnliche Aspekt auf diesem neuen Album der französisch-komorischen Sängerin. Der andere ist die Repertoireauswahl: Gezielt nahm sich Imany Mainstream-Hits vor, von denen man meinte, niemand solle sie mehr covern. Von Jacques Brel über Cat Stevens, Elton John, Bonnie Taylor und Madonna bis zu Hozier, t.A.t.U. und (schluck!) Imagine Dragons reicht die Selektion, und gleich, ob „I’m Still Standing“, „Total Eclipse Of The Heart“, „Like A Prayer“ oder Ed Sheerans „The A Team“: Man scheint jeden Song zum ersten Mal zu hören. Mit ihrem charismatischen Sub-Alt könnte Imany das auch a capella, aber die Verbindung ihrer Stimme mit dem Cello-Ensemble ist schon ein sehr besonderes Erlebnis. Man kann die Originale lieben oder hassen – die Tiefe und Kraft, die Imany diesen Songs verleiht, zeigt einmal mehr: It’s the singer, not the song. (2021)