Rezension
Ihren Warner-Vertrag hatte die Band mit zwei großen Live-Alben erfüllt. Mit „Wake Of The Flood“ nahmen The Grateful Dead ihre Sache in die eigene Hand; die LP war die erste auf eigenem Label. Das Gefühl der Unabhängigkeit scheint sich in der Musik widerzuspiegeln: Nie zuvor, auch nicht auf den besten LPs der Warner-Jahre, war es den Dead gelungen, den sprichwörtlichen Flow ihrer Live-Shows so gut im Studio zu reproduzieren… Was natürlich auch daran gelegen haben könnte, daß das letzte Studiowerk drei Jahre zurücklag und die neuen Songs hier bereits reichlich Live-Erprobung hinter sich hatten! Keith Godchaux, der den Platz am Keyboard nach Ron „Pigpen“ McKernans frühem Tod übernommen hatte, brachte seine Jazz-Erfahrung behutsam ein; das Ensemblespiel (etwa in „Eyes Of The World“) ist phänomenal und im Rock wahrscheinlich einzigartig. Mit „Mississippi Half-Step Uptown Toodeloo“, „Here Comes Sunshine“ und dem wundervollen „Stella Blue“ mit seinem beatleesken Chorgesang finden sich hier einige der schönsten Dead-Songs überhaupt! – Zum 50. Albumgeburtstag wurde neu von den Originalquellen gemastert! (1973/2023)