David Sylvian / Stephan Mathieu

Wandermüde

Label/AN:  Grönland, LPGRON273
Format:  2 LP, clear vinyl

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Rezension

Auf dem 2003er Album “Blemish” hatte David Sylvian die Trennung von seiner Frau Ingrid Chavez in seinen bis dato wohl persönlichsten Songs verarbeitet. Zehn Jahre später nahm er sich das damals mit Derek Bailey und Christian Fennesz eingespielte Material noch einmal vor, seine Vocal-Spuren blieben allerdings gänzlich außen vor. Gemeinsam mit dem Saarbrücker Klangkünstler Stephan Mathieu erschuf er ein Ambient-Album der besonderen Art: Auf den Gedanken, dieses Album auf Flughäfen (oder sonstwo) einzusetzen, um eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen, wird wohl niemand kommen. “Wandermüde” (der Ausdruck stammt aus Eichendorffs “Im Abendrot”, Sylvian vermutlich durch Richard Strauss’ Vertonung in “Vier letzte Lieder” bekannt) ist ein einziger in einen dunklen Abgrund ziehender Sog, ein finsterer Drone-Strudel. Erst gegen Ende (in “Deceleration”) scheint es etwas Licht und Hoffnung zu geben. Weswegen es eigentlich fragwürdig ist, dem Album (wie hier geschehen) noch einen weiteren unveröffentlichten Bonustrack (“I Can’t Pretend To Care”) anzuhängen, aber den kann man auch für sich genommen hören. Grundsätzlich ist diese Vinyl-Erstveröffentlichung natürlich überaus erfreulich! (2013/2023)