Rezension
Seine Liebe zum Musiktheater von Oper bis Musical hatte er auf den beiden Vorgängern nicht versteckt, im Gegenteil. Doch wo er zuvor hedonistische Exzesse feierte, widmete er sich hier einfacheren, irdischeren Themen – ohne dabei auf die großen Gesten zu verzichten. Die neben solch rührend-schlichten Momenten wie „Pretty Things“ umso besser zur Geltung kommen. Im an jenes direkt anschließenden „Go Or Go Ahead“ gelang ihm das Konzept der Ein-Song-Oper besser und überwältigender denn je, und auch wenn selbst glühende Wainwright-Verehrer die 14 Songs eher selten am Stück hören werden (dabei ist es ja nur die Hälfte eines auf zwei große Alben angelegten Gesamtwerkes), so ist Rufus‘ Ausnahmetalent als Komponist (Songwriter scheint hier nicht angemessen) und Performer doch außerordentlich beeindruckend! – Anläßlich des 20. Albumgeburtstages präsentiert MOV eine neue Analog-Ausgabe. (2003/2023)