Rezension
Mit „The Fool“ war dem Quartett aus Theresa Wayman, Emily Kokal, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa ein großer Wurf in Sachen Post Punk gelungen. Vier Jahre brauchten sie für den Nachfolger – der das Debüt nun tatsächlich in den Schatten stellt. Mit Flood alias Mark Ellis (U2, Depeche Mode, Smashing Pumpkins u.a.) und Radiohead-Produzent Nigel Godrich wählte die Band zwei Leute aus, die die Warpaint-Songs in ein geradezu magisches, unwirkliches Licht rücken konnten: Die Atmosphäre erinnert an einige der besten 4AD-Produktionen der 80er; gleichzeitig albtraumhaft und berückend schön, unnahbar und verführerisch oder, wie im zentralen „Disco/Very“, nachgerade verstörend. Manchmal ist es nur das Schlagzeug, das den verwehten Gesang noch erdet. Und immer wieder sind süchtigmachende Pop-Melodien eingestreut. Besser kann man das „schwierige zweite Album“ nicht meistern. (2014)