Rezension
Geschrieben wurde dieses nach Vivaldis „Vier Jahreszeiten“-Zyklus wohl populärste Werk des Barockzeitalters bekanntlich für eine Bootsfahrt König Georges I. auf der Themse. Die 2007er Aufnahme des Originalklang-Ensembles Concerto Köln evoziert freilich keinen breiten, majestätischen Strom – sondern eher schnellere, lebhaftere Gewässer. Einen Gebirgsbach etwa, der mal verspielt, mal aber auch durchaus reißend sein kann! Das kann man rein musikwissenschaftlich natürlich durchaus in Frage stellen – man wird aber zugeben müssen, daß die hier gewählten flotten Tempi niemals forciert klingen, sondern in jedem Moment überzeugen. Das hängt natürlich mit der souveränen Geschlossenheit zusammen, mit der dieses vielfach ausgezeichnete Kammerorchester seine Werkauffassung umsetzt – zumindest während der Laufzeit des Albums kann man sich kaum vorstellen, daß es auch ganz anders ginge. Zwei selten aufgeführte „Sinfonias“ (HWV 339 und 347) sind willkommene Zugaben dieser außergewöhnlichen Aufnahme! (2008/2023)