Rezension
"We sit here together, laughing and talking / but I want to cry to you": Diese Zeilen aus der Lead-Single des dritten Porridge Radio-Albums bringt den Charakter dieser Band und ihrer Songs ziemlich gut auf den Punkt. Oder auch die Art, wie Dana Margolin, aus deren Solo-Projekt das Brightoner Quartett erwuchs, in "A Birthday Party" immer verzweifelter, schließlich schmerzverzerrt die Worte "I Don't Wanna Be Loved" wiederholt. Margolin könnte auch melodieseligen Indie-Pop schreiben (manchmal tut sie es), aber das Leben als junger Mensch ist eben voller Fallstricke, voller Unsicherheiten und Ängste, und Margolin kennt sich nicht nur gut aus damit, sie weiß auch, wie man sie hörbar und erfahrbar macht. In Songs, deren brüchige Statik den Gesetzen der Physik trotzt, denn sie erweisen sich als verblüffend tragfähig. Die Homerecording-Ästhetik ist noch nicht ganz daraus verschwunden, aber wer zuhört, wird schnell feststellen, wie genialisch sie konstruiert sind. Schon der Vorgänger "Every Bad" brachte der Band eine Mercury Prize-Nominierung ein; "Waterslide…" ist noch einmal ein deutlicher Schritt nach vorne. (2022)