Rezension
Es ist kaum machbar, sich für eine Rollins-LP zu entscheiden – aber „Way Out West“ gehört zu den aussichtsreichsten Kandidaten. Hier war der Saxophonist auf der Höhe seiner Kraft und zumindest für den Moment der unangefochtene König seines Instruments. Neben dem Titelstück gibt’s noch „Come, Gone“ aus Rollins‘ eigener Feder, dazu fürwahr phantastische Versionen von „I’m An Old Cowhand“, „Solitude“, „Wagon Wheels“ und „There Is No Greater Love“! Als Rhythmus-Gespann stand dem ’saxophone colossus‘ ein Traum-Duo aus Ray Brown und Shelley Manne zur Seite… Das Cover übrigens (Rollins, also ein Farbiger, in Cowboy-Montur, noch dazu in unverschämt-selbstbewußter Pose) war seinerzeit ein Schlag ins Gesicht des weißen Amerikas! Die HQ-Neuausgabe wurde von Bernie Grundman gemastert. (1957/2024)